Unsere Grundschule legt großen Wert auf die sprachliche Förderung aller Schülerinnen und Schüler, insbesondere jener mit Deutsch als Zweitsprache (DaZ). Unser Konzept orientiert sich an den Vorgaben des Schulministeriums NRW und integriert verschiedene Maßnahmen, um eine umfassende Sprachbildung zu gewährleisten.

 

1. Sprachsensibler Unterricht in allen Fächern

Gemäß der Fachoffensive Deutsch des Schulministeriums NRW fördern wir die sprachlichen Kompetenzen unserer Schülerinnen und Schüler fächerübergreifend. Dies beinhaltet die bewusste Verwendung von Fachtermini, das Einüben von Satzstrukturen und die Förderung des schriftlichen Ausdrucks in allen Unterrichtsfächern. Sprachsensibler Unterricht bedeutet, dass Lehrkräfte in allen Fächern gezielt sprachliche Unterstützung bieten, um das Verstehen und die Ausdrucksfähigkeit der Kinder zu fördern.

 

Deutsch: Modellierendes Sprechen und Satzstrukturen üben

• Die Lehrkraft spricht in vollständigen, gut verständlichen Sätzen vor und fordert die Kinder auf, Sätze nachzubilden oder umzuformen.

• Wichtige Satzstrukturen werden an der Tafel festgehalten und geübt.

• Kinder schreiben eigene Texte mit Satzbausteinen oder Lückentexten, um den Sprachaufbau zu erleichtern.

 

Mathematik: Fachsprache und Operatoren verstehen

• Vor der Einführung neuer Aufgaben werden Begriffe wie mehr, weniger, doppelt, halbieren, Summe, Differenz an Beispielen geklärt.

• Textaufgaben werden mit Bildern unterstützt, und schwierige Begriffe werden im Vorfeld erklärt.

• Kinder formulieren eigene Rechenwege, um mathematische Begriffe aktiv zu nutzen.

 

Sachunterricht: Wortschatz aufbauen und strukturieren

• Zu neuen Themen werden zentrale Begriffe visualisiert (z. B. Bilder, Wortkarten, Wimmelbilder).

• Ein Wortspeicher wird angelegt, in dem neue Begriffe mit einfachen Erklärungen und Piktogrammen gesammelt werden.

• Satzmuster werden vorgegeben, um Zusammenhänge besser zu verstehen.

 

Kunst: Handlungsanweisungen verstehen und umsetzen

• Vor Beginn einer Aufgabe wird das Vorgehen in mehreren Schritten mit Bildern und kurzen Sätzen erklärt.

• Kinder wiederholen die Anleitung mit eigenen Worten oder zeigen sie pantomimisch.

• Beim Beschreiben von Kunstwerken gibt die Lehrkraft Satzanfänge vor.

 

Musik: Begriffe durch Bewegung und Handlungen verinnerlichen

• Neue Lieder werden mit Gesten begleitet, um den Wortschatz zu festigen.

• Begriffe wie laut, leise, hoch, tief werden durch Bewegungen sichtbar gemacht.

• Beim Instrumentenspiel werden die Begriffe aktiv genutzt.

 

Sport: Sprachliche Unterstützung durch Visualisierung

• Bewegungsanweisungen werden mit Bildern oder Symbolen verdeutlicht.

• Kinder wiederholen Anweisungen mündlich.

• Wichtige Begriffe werden an einer Wortwand gesammelt und im Unterricht regelmäßig wiederholt (springen, werfen, fangen, rollen).

Diese Maßnahmen helfen allen Kindern, sich sprachlich sicherer auszudrücken und fachliche Inhalte besser zu verstehen.

 

2. Methode “Förderband”

Bei Bedarf setzen wir die Methode “Förderband” ein, bei der Schülerinnen und Schüler stundenweise am Deutschunterricht einer niedrigeren Jahrgangsstufe teilnehmen. Dies ermöglicht eine gezielte Förderung auf dem individuellen Sprachniveau und unterstützt den schrittweisen Aufbau sprachlicher Kompetenzen.

 

3. Einsatz der Software “M&A Sag’s auf Deutsch”

Einmal pro Woche fördern wir in Kleingruppen mit der Lernsoftware “M&A - Sag’s auf Deutsch“. Das Programm kombiniert den Einsatz von digitalen Lernübungen mit einem analogen Lernheft in den Bereichen Alphabetisierung, Wortschatz und Grammatik. So wird jedes Kind auf seinem Sprachniveau individuell beim Erlernen der deutschen Sprache unterstützt.

 

4. Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern

Zur individuellen Unterstützung setzen wir ehrenamtliche Helferinnen und Helfer ein, die in Kleingruppen oder im Einzelsetting mit den Kindern arbeiten. Dies ermöglicht zusätzliche Übungszeiten und eine intensivere Betreuung, insbesondere für Schülerinnen und Schüler mit erhöhtem Förderbedarf.

 

5. Enge Kooperation mit den Erziehungsberechtigten

Wir betrachten die Zusammenarbeit mit den Eltern als essenziell für den Spracherwerb. Durch regelmäßige Gespräche im Rahmen der Elternsprechtage (und bei Bedarf auch zusätzlich) binden wir die Erziehungsberechtigten aktiv in den Förderprozess ein. Zudem ermutigen wir sie, die Mehrsprachigkeit ihrer Kinder zu unterstützen und als Ressource zu nutzen, wie es auch das Schulministerium NRW empfiehlt.

 

 

Durch diese Maßnahmen schaffen wir ein umfassendes und nachhaltiges Konzept zur Förderung von Deutsch als Zweitsprache, das den individuellen Bedürfnissen unserer Schülerinnen und Schüler gerecht wird und sie bestmöglich auf ihrem Bildungsweg unterstützt.